Sprühtechnik mit flüssiger Acrylfarbe

Malen Mit der Sprühflasche

Die von den Bäumen fallenden Blätter kündigen, wie jedes Jahr den Herbst an. Ich möchte die Blätter dann immer festhalten und mache das diesmal auf eine besondere Art mit der Sprühtechnik.

 

Bei näherer Betrachtung sieht man diesem trockenen Laub alle möglichen Besonderheiten an.

Die Blätter, die hier zum Einsatz kamen sind alle mehr oder weniger bereits von Fahrradreifen und Fußgängern auf den Spazierwegen am Rhein, durch drüber fahren und laufen, bearbeitet worden und lösen sich fast schon auf. 


Die Blätter können, ohne Stift und Pinsel zu nutzen, ganz einfach mit Sprühfarben zu Papier gebracht werden.

 

Dass sie bereits so porös sind, hat den Vorteil, dass die gesprühten Farben sich durch die freien Stellen mogeln und weitere Strukturen auf dem Untergrund hinterlassen.

Vor allem bei der Überlagerung mehrerer Schichten und Sprühvorgänge geben die gesprenkelten Zwischenräume mehr Tiefe vor.

 

Zum Sprühen kann man kleine Sprühflaschen im Kunsthandel kaufen. Die Flasche auf dem Bild ist eine ausgediente Deoflasche, die auch sehr gut sprüht. 

 

 


 

Die Farben sind Feinsprühpigmentfarben von Schmincke, die auch in der Airbrushmalerei eingesetzt werden. Durch die starke Pigmentierung reichen ein paar Tropfen völlig aus, um eine halbe Sprühfalsche Wasser so stark einzufärben, dass man problemlos damit einen größeren Papierbogen einsprühen kann. Der hier genutzte Bogen hat die Größe 50x70 cm. (Bilder zum Vergrößern anklicken.)

 

Wer keine Airbrushfarben zur Verfügung hat kann auch Kalligrafie- oder Zeichentusche verwenden. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe gute und lichtechte Acryltinten im Fachgeschäft zu kaufen.

 


 

In Wasser gelöste klassische Acrylfarbe kann man ebenfalls nutzen. Allerdings läuft man die Gefahr, mit nicht komplett gelöster Farbe, den Sprühkopf zu verstopfen.

Ein Tipp - die gelöste Acrylfarbe erst durch ein Filterpapier für Kaffee laufen lassen. Das verbessert die Chance sie problemlos als Sprühfarbe einsetzen zu können.

 

Hier wurde in mehreren Schichten gearbeitet. Die Blätter wurden, nach jedem Sprühvorgang, erst nach dem Trocknen abgenommen und neu plaziert. 

 

Der erste Sprühauftrag wurde in rot, der zweite in gelb und gelbgrün aufgetragen und der dritte in "Bergblau". 


Blätter für den Winter sammeln

Die unterschiedlichen Formen und Texturen der Blätter finde ich immer wieder inspirierend. Diese Sprühtechnik kann man auch mit gesammelten und in Büchern oder Katalogen gepressten Blättern gut einsetzen. Jetzt kann man noch die unterschiedlichsten Blätter sammeln. 

 

In einem Blogartikel habe ich, mit verschiedenen Techniken arbeitend, Lupinienblätter eingesetzt. In einem anderen wurden die filigranen Blättchen des Rainfarns in Farbe getaucht und damit gedruckt, was die feinen Verästelungen der Blätter sehr gut zum Vorschein brachte.

 


Im Blogartikel "Monoprint mit der Gelliplate", kamen Gräser und ein Kleeblatt zum Einsatz.

 

Es gibt so vielfältige Einsatzmöglichkeiten und ich wünsche viel Spaß beim Blättersuchen und Ausprobieren.